Die persönliche Finanzsituation analysieren: Startpunkt für den Vermögensaufbau

Vermögen aufbauen: Die Analyse der persönlichen Finanzsituation als Startpunkt

Vermögen aufbauen – am Anfang steht die Analyse der persönlichen Finanzsituation.

Wie plane ich meinen Vermögensaufbau?

Die Erfolgsformel für erfolgreichen Vermögensaufbau lautet: Möglichst viel einnehmen (durch Gehaltssteigerungen und/oder Generierung von Nebeneinkünften), möglichst wenig ausgeben (durch konsequentes Budgetieren und Sparen), und die Differenz gewinnbringend investieren (mit renditeträchtigen Anlageformen).

Jeder dieser drei Bestandteile verdient es, sich ausführlich damit auseinanderzusetzen.

Zu Beginn ist es aber zunächst ganz wichtig, sich Ziele setzen. Die finanziellen Ziele leiten sich meist aus den übergreifenden persönlichen Lebenszielen ab.

Denn häufig ist Geld erforderlich, um die Ziele zu verwirklichen. Die Ziele allein sind ohne das notwendige Budget für die Umsetzung von begrenztem Wert.

Daher ist es unheimlich wichtig, die persönliche Finanzplanung in eine übergeordnete Lebensplanung zu integrieren.

Denn wenn Du weißt, wo Du hinwillst, ist das schonmal unheimlich viel wert.

Und wenn Du es schaffst, für Dich motivierende, persönliche Lebensziele zu definieren, dann motivieren Dich diese gleichzeitig auch dabei, die finanzielle Basis für die Erreichung dieser Lebensziele zu legen: Deinen Vermögensaufbau zu starten und langfristig durchzuhalten.

Diese Gründe sind Deine ganz persönliche Vision. Der Treibstoff, der Dich ans Ziel bringt.

Bestandsaufnahme: Die persönliche Finanzsituation analysieren

Einer der größten Erfolgsfaktoren beim Vermögensaufbau ist, dass Du frühzeitig anfängst, Geld zurückzulegen.

Denn im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entfaltet der sogenannte Zinseszinseffekt eine gewaltige Wirkung. Er ist die Grundlage dafür, das Geld „für sich arbeiten zu lassen“.

Das Prinzip hinter dem Zinseszinseffekt ist, mit Geld weiteres Geld zu verdienen.

Der beste Zeitpunkt, mit dem Vermögensaufbau zu starten, ist daher auch direkt nach der Ausbildung oder nach dem Studium.

Denn nun verdienst Du das erste Mal richtig eigenes Geld. Und Du hast noch mehrere Jahrzehnte Zeit, das Geld für Dich arbeiten zu lassen. Es lohnt sich, gleich zu Beginn darauf achten, dass Deine Ausgaben nicht aus dem Ruder laufen und Du Dein ganzes Gehalt nicht gleich wieder komplett ausgibst.

Deine Finanzplanung startet sinnvollerweise mit einer Bestandsaufnahme: mit der Analyse Deiner persönlichen Finanzsituation.

Vermögenswerte und Schulden

Am Anfang solltest Du zunächst Deine Vermögenswerte und Deine Schulden einander gegenüberstellen.

Zu den Vermögenswerten zählen z.B. Guthaben auf dem (Tagesgeld-/Festgeld-)Konto, ein Wertpapierdepot, eine (abbezahlte) Immobilie, ein Bausparvertrag oder Guthaben aus Riester-, Rürup- oder einer Lebensversicherung.

Zu den Schulden zählen alle Arten von Krediten, egal ob Dispositionskredit, Studienkredit, Immobilienkredit oder Konsumkredit (für Auto, Fernseher, Urlaub, …).

Die Differenz zwischen Deinen Vermögenwerten und Deinen Schulden ist Dein Nettovermögen.

Dein aktuelles Nettovermögen ist Deine Ausgangssituation, der Startpunkt für Deinen Vermögensaufbau.

Einnahmen und Ausgaben

In einem nächsten Schritt ist es ratsam, sich Transparenz über seine monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Diese Transparenz herzustellen, ist Voraussetzung dafür, dass Du Deine Finanzen in den Griff bekommst.

Hierfür empfiehlt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen (ob als Notizbuch, Excel-Tabelle oder Smartphone App, ist Geschmachssache). Denn Vermögensaufbau beginnt mit der Kontrolle über Dein Geld.

Nach Ausbildung oder Studium stellt für die meisten vermutlich das Gehalt die einzige Position auf der Einnahmenseite dar. Für den Fall, dass Du z.B. geerbt oder Dir bereits ein gewisses Vermögen aufgebaut hast, können weitere Einnahmen wie Kapitalerträge oder Mieteinkünfte dazukommen.

Auf der Ausgabenseite fallen zunächst die monatlichen Fixkosten ins Gewicht: Miete, Versicherungsbeiträge, Telefon- und Internetkosten seien hier exemplarisch genannt. Diese Fixkosten werden Monat für Monat von Deinem Konto abgebucht. Erstrebenswert ist es, diese Fixkosten möglichst gering zu halten. Denn je größer Dein frei verfügbares Budget ist, desto mehr kannst Du in Deinen Vermögensaufbau investieren.

Die wesentlichen Fixkostenblöcke sind:

  • Miete und Nebenkosten (Heizung, Wasser, Strom, Telefon, Internet)
  • Versicherungen (Haftpflicht, Berufsunfähigkeit, Unfall etc.)
  • Mobilität (Auto oder öffentlicher Nahverkehr)
  • Freizeit (Fitnessstudio, Abos wie Sky, Netflix oder Spotify)
  • Ggf. Kreditraten (Studienkredit, Immobiliendarlehen, Konsumkredit etc.).

Neben den Fixkosten fallen variable Kosten an, insbesondere für Lebensmittel, Konsum und Freizeitgestaltung.

Das oben erwähnte Haushaltsbuch hilft dabei, diese Ausgaben im Blick zu behalten und nachträglich (z.B. am Monatsende für den gerade abgelaufenen Monat) zu analysieren. Und Dir zumindest die finanziellen Auswirkungen Deines aktuellen Konsumverhaltens bewusst zu machen.

Beispielrechnung: Konsumverzicht lohnt sich

Vielleicht kommst Du im Rahmen der Analyse Deines Ausgabenverhaltens zu der Erkenntnis, dass es sich lohnt, auf Konsumgewohnheiten wie den täglichen „Coffee to go“ und den morgendlichen Snack beim Bäcker zu verzichten. Die folgende Beispielrechnung zeigt, wie sehr sich das langfristig lohnen kann.

Wenn Du Dir das Geld für den täglichen Bäckerbesuch sparst und den Betrag stattdessen anlegst, kommen im Laufe der Zeit riesige Summen zusammen:

Bei 5 EUR pro Tag = 150 EUR pro Monat, angelegt über 40 Jahre zu 7% p.a (bei Investition in einen breit gestreuten Aktien-ETF ist das eine langfristig realistische Rendite) ergibt sich ein Endkapital i.H.v. 396.018,72 EUR! Gib’ die Werte einfach in den Zinseszinsrechner ein, wenn Du es nicht glauben kannst… Durch eine Umstellung derartiger Konsumgewohnheiten kannst Du also langfristig ein beträchtliches Vermögen aufbauen.

Natürlich ist die Grundsatzentscheidung “konsumieren oder sparen” immer eine ganz persönliche, aber zumindest solltest Du Dir aus meiner Sicht bewusst machen, was durch Verzicht auf einige Konsumgewohnheiten langfristig möglich ist.

Das Ziel: Eine hohe Sparquote

Möchtest Du langfristig ein größeres Vermögen aufbauen, dann ist eine hohe Sparquote unerlässlich.

Deine Sparquote gibt an, welchen Anteil Deines Nettoeinkommens Du sparst (monatlich oder auch aufs Jahr gerechnet, wenn die monatlichen Sparraten schwanken). Angenommen, Dein monatliches Nettoeinkommen beträgt 2.000 EUR, und Du sparst davon 500 EUR, dann beträgt Deine Sparquote 25%.

Dein Ziel sollte es (unter dem Aspekt „Vermögensaufbau“) sein, eine möglichst hohe Sparquote zu realisieren. Am besten funktioniert das, wenn Du nach Deiner Ausbildung oder Deinem Studium Deinen bisher gewohnten, „bescheidenen“ Lebensstil erstmal weitgehend beibehältst. Und den Versuchungen eines gehobeneren Lebensstils (größere Wohnung, Auto, teure Klamotten) erstmal widerstehst.

Dieser (temporäre) Verzicht wird sich langfristig doppelt und dreifach bezahlt machen – in Form des aufgebauten Vermögens, das nun im Lauf der Jahre und Jahrzehnte kräftig für Dich arbeitet.

Anhand des Zinseszinsrechners kannst Du ganz einfach die Wertentwicklung Deines Vermögens mit verschiedenen Zinssätzen, Laufzeiten und Sparraten simulieren.

Sobald Du Dir also den Überblick über Deine Finanzen verschafft und Deine angestrebte Sparquote definiert hast, kann es mit dem Vermögensaufbau losgehen.

Vermögen aufbauen mit einem ETF-Sparplan

Die in der Beispielrechnung unterstellte Rendite von 7% p.a. wirst Du im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht durch festverzinsliche Produkte erwirtschaften können.

Wer in Zeiten niedriger Zinsen auf lange Sicht eine höhere Rendite erwirtschaften möchte, kommt an einer Anlage in Aktien nicht vorbei. Mit einer Anlage in Aktien ist es möglich und realistisch, bei einem langfristigen Anlagehorizont 7% Rendite p.a. zu erwirtschaften. Dies ist durch entsprechende statistische Daten belegt.

Wenn Du breit gestreut in solide, langfristig erfolgreiche Unternehmen investierst, kannst Du mit einer hohen Wahrscheinlichkeit über einen langen Betrachtungszeitraum eine entsprechende Rendite erwirtschaften.

Mit kleineren Beträgen wirst Du eine breite Streuung durch Anlage in Aktien von Einzelunternehmen aber nicht abbilden können.

Für eine breite Streuung eignet sich daher am besten die Investition in einen großen Aktienindex. Bei einer Investition in den weltweiten Index MSCI World hast Du die Möglichkeit, „auf einen Schlag“ in die Aktien von über 1600 Unternehmen aus 23 Ländern und unterschiedlichen Branchen zu investieren.

Eine noch breitere Streuung bietet der MSCI ACWI (All Country World Index), der nicht nur in Industrie-, sondern auch in Schwellenländer investiert. Er enthält über 2.400 Einzelaktien.

Die Vorteile einer Anlage in ETFs habe ich hier beschrieben.

Fazit

Auch wenn das Thema “Finanzplanung” sich vielleicht erstmal etwas mühsam und nicht übermäßig spannend anhört, so ist es doch enorm wichtig, sich darum zu kümmern.

Je früher Du mit der Planung und Umsetzung anfängst, desto besser, und desto größer ist der langfristige Nutzen, den Du daraus ziehen kannst.

Wenn Du die in diesem Artikel genannten, grundlegenden Aspekte berücksichtigst, dann bist Du schon auf einem guten Weg und kannst langfristig ein beträchtliches Vermögen aufbauen.

Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg!

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