Mit einem Robo Advisor den Herausforderungen der Geldanlage begegnen

Mit einem Robo Advisor den Herausforderungen der Geldanlage begegnen

Am 10.10.2019 fand in Frankfurt ein Afterwork Event bei VisualVest statt, einem digitalen Vermögensverwalter (auch als Robo Advisor bezeichnet).

Das Thema der Veranstaltung lautete: “Politische Risiken bei der Geldanlage”. Es ging im Kern um die Frage, welche politischen Einflüsse ein Risiko für die Geldanlage darstellen können – und wie man sich als Anleger am besten in der aktuellen, politischen “Großwetterlage” verhalten kann.

Die Botschaft war: Habt nicht soviel Angst (vor der Geldanlage)!

Paneldiskussion: Welche Geldanlagen sind noch sinnvoll?

Kern der Veranstaltung war eine Paneldiskussion zur Frage: Welche Geldanlagen sind in Zeiten von Trump und Klimawandel überhaupt noch sinnvoll?

Teilnehmer der Paneldiskussion waren:

  • Prof. Dr. Oskar A. Stolper (forscht an der Universität Marburg über Finanzentscheidungen privater Haushalte)
  • Marten Gräbner (beschäftigt sich bei Accenture mit der Digitalisierung der Finanzbranche, Künstlicher Intelligenz und “Robotics Process Automation”)
  • Marielle Schäfer (Bloggerin von den Beziehungs-Investoren)
  • Carsten Vogel (Blogger von Finanziell Fit)
  • Dr. Olaf Zeitnitz (Gründer und Geschäftsführer von VisualVest).

Dieser bunt gemischte Teilnehmerkreis versprach eine interessante Diskussion.

Die Welt ist durcheinander

Zu Beginn der Veranstaltung gab es zunächst einen Impulsvortrag von Max Holzer, Geschäftsführer der VisualVest und dort verantwortlich für das Portfoliomanagement und die Anlagestrategie.

Das Fazit seiner politischen Bestandsaufnahme lautete: “Die Welt ist durcheinander”. Minus-Zinsen, Brexit, der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie nicht zuletzt das “Twitter-Gewitter” von Donald Trump verunsichern die Anleger.

Illustriert wurde diese Unsicherheit anhand von Kursverläufen des DAX. Während die Kurse im Q4/2018 stark fielen (der Dezember 2018 war der schlechteste Dezember-Börsenmonat für den DAX seit 1931), ging es in Q1/2019 schon wieder deutlich bergauf (der Januar 2019 war der beste Januar-Börsenmonat seit 1987).

Treiber für den Kurs-Abschwung waren primär der bevorstehende Brexit, Konjunktursorgen, der o.g. Handelsstreit sowie einige markttechnische Besonderheiten.

Treiber für den folgenden Kurs-Aufschwung waren insbesondere die Notenbank-Ankündigungen zu weiterhin niedrigen Zinsen und ein guter Start verschiedener Unternehmen in die Berichtssaison.

Das Fazit von Max Holzer zum Auf und Ab der Kurse: “Anlegen ist in den heutigen Zeiten nicht immer einfach”.

Wie kann ich als Anleger auf die politische Unsicherheit reagieren?

Aber wie kann ich als Anleger darauf reagieren? Ein Festgeld bringt in den heutigen Niedrigzins-Zeiten kaum noch eine Rendite. Ein Ende der Marktschwankungen ist jedoch nicht absehbar. Ein harter Brexit ist zu erwarten, die Notenbanken stehen unter Zugzwang die Zinsen niedrig zu halten, und Donald Trump dürfte mit seinen Tweets weiterhin für Unruhe sorgen.

Kursschwankungen sind aber nicht nur schlecht, betont Max Holzer. Denn sie bieten auch die Chance, zu günstigen Kursen einzukaufen. Wer mit einem Sparplan monatlich investiert, tut dies sogar ganz automatisch und profitiert dabei vom Durchschnittskosten-Effekt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage formulierte Max Holzer folgende 3 Ratschläge für die Geldanlage:

  1. Global investieren
  2. in mehrere Anlageklassen investieren (nicht nur Aktien)
  3. langfristig und regelmäßig investieren.

Dies war dann gleichzeitig der Moment, das Angebot von VisualVest* vorzustellen, denn diese Ratschläge finden sich in der Gestaltung der verschiedenen VisualVest Portfolios wieder.

VisualVest im Performance Vergleich

Angeboten werden verschiedene breit gestreute Anlagestrategien für unterschiedliche Rendite-Risikoprofile, um damit unkompliziert und bequem von den Renditechancen der Finanzmärkte zu profitieren. Je nach individuellen Präferenzen und Risikobereitschaft kann aus insg. 7 sog. VestFolios ausgewählt werden.

Die Anlagestrategien werden von VisualVest gemeinsam mit den Portfoliomanagement-Experten der Union Investment basierend auf wissenschaftlichen Methoden erarbeitet. Dadurch kann bei der Zusammenstellung auf jahrzehntelange wissenschaftliche und praktische Erfahrungen im Bereich Portfoliomanagement zurückgegriffen werden.

Die Performance der verschiedenen 7 VestFolios wurde – sowohl im Auf als auch im Ab – über verschiedene Zeiträume mit dem DAX verglichen – mit durchaus sehenswerten Ergebnissen.

Im Echtgeldtest von Brokervergleich.de hat VisualVest sogar die beste Performance aller betrachteten Robo Advisors über die letzten 1 (+8,1%) und 2 (+10,9%) Jahre erzielt, wie nicht ohne Stolz berichtet wurde.

Hemmungen und systematische Anlagefehler bei Privatanlegern

Die Angst vor Aktien und einem möglichen Börsencrash führt dazu, dass viele Anleger gar nicht erst mit dem Investieren anfangen, schildert Marielle Schäfer ihre Eindrücke. Weiterhin besteht immer noch das Vorurteil, dass man für eine Aktienanlage viel Geld benötigt, ergänzt Carsten Vogel.

Diese Eindrücke bestätigt Prof. Oskar Stolper aus seinem wissenschaftlichen Blickwinkel. Und wenn Privatanleger dann doch mal anfangen zu investieren, dann lassen sich bei diesen (als reinen Selbstentscheidern) systematische Anlagefehler beobachten:

  • Der Wert der verfügbaren Informationen wird überschätzt.
  • Die eigene Fähigkeit, den Markt (in Form eines Börsenindizes) durch Stock Picking und Market Timing zu schlagen, wird überschätzt.
  • Es werden erhöhte Risiken eingegangen, ohne dass hiermit auch eine zusätzliche Rendite in Aussicht steht.
  • Depots / Portfolios sind nicht ausreichend diversifiziert.
  • Selbstentscheider sehen ständig Kauf- oder Verkaufsignale. Die mit den zugehörigen Transaktionen verbundenen Gebühren fressen die Rendite auf.

Robo Advisors helfen dabei, Emotionen auszuschalten

Digitale Vermögensverwalter (Robo Advisors) haben den Anspruch, diese systematischen Anlagefehler privater Anleger zu beseitigen. Mit den heute verfügbaren Technologien und auf Basis von Computer-Algorithmen, kann ein Anleger mit wenig Zeit zu geringen Kosten seine Investments tätigen.

Ein strukturierter, automatisierter Beratungsprozess bildet den Startpunkt, um das persönliche Chance-Risiko-Profil zu ermitteln und die individuell geeignete Portfoliozusammensetzung zu definieren.

Da die Anlageentscheidungen auf Basis von Algorithmen erfolgen, werden negative Auswirkungen von Emotionen (egal ob “Angst” oder “Gier”) ausgeschaltet.

Ein regelmäßiges, automatisiertes Rebalancing führt dazu, dass eine einmal definierte Vermögensstruktur immer wieder hergestellt wird.

Und das ganze ist schon ab einer monatlichen Sparrate von 25 EUR möglich. Marc Holzer bezeichnet dies als “eine Demokratisierung des Vermögensmanagements”. Denn derartige Anlagen waren in der Vergangenheit (in der Welt der klassischen Filialbanken) nur mit deutlich höheren Anlagebeträgen und Kosten möglich.

Warum sparen so viele Anleger in Deutschland, statt zu investieren?

Warum sind so viele Menschen in Deutschland einer Anlage in Aktien gegenüber so skeptisch, und lassen ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto versauern?

Nach den Erkenntnissen von Prof. Oskar Stolper ist das Anlageverhalten häufig familiär geprägt. Einschneidende Ereignisse wie eine Hyperinflation, die die Großeltern noch miterlebt haben, oder Enttäuschungen der Eltern, z.B. mit der Telekom-Aktie, können auch das Anlegerverhalten von Kindern oder Enkeln noch beeinflussen.

Entsprechend wichtig ist es, in die persönliche Finanzbildung zu investieren, um sich hier eine eigene Meinung bilden zu können.

Vorteile einer automatisierten Geldanlage

Marten Gräbner bringt als zusätzlichen Faktor für ein besseres Anlegerverhalten noch die technologische Komponente ins Spiel. Neue digitale Technologien können dabei helfen, dass das Sparen und Investieren Privatanlegern mehr Spaß macht.

Microinvesting, bei dem Überschüsse automatisiert investiert werden (z.B. bei einer App wie Peaks), oder spielerische Spar-Apps können hierbei helfen.

Die Vorteile einer automatisierten, Algorithmus-basierten Geldanlage liegen für Marten Gräbner darin, dass ein Computer im Vergleich zum Menschen die verfügbaren Informationen und Daten besser interpretieren kann und zudem emotionslos agiert.

Wie beeinflusst der Klimawandel unser Anlageverhalten?

Wenige Themen prägen die aktuelle politische Diskussion so stark wie der Klimawandel. Insofern stellen sich auch immer mehr Anleger die Frage, wie sie dieses Thema in ihrer Geldanlage berücksichtigen können.

Nachhaltige Geldanlagen sind Finanzprodukte, die nur in solche Unternehmen oder Staaten investieren, die ökologisch, ethisch und/oder sozial agieren. Eine gute Rendite genügt vielen Anlegern nicht. Sie wollen keine „schmutzigen Geschäfte“ unterstützen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels, des übermäßigen Verbrauchs natürlicher Ressourcen und der Belastung der Umwelt ist dies für mich ein sehr nachvollziehbarer Ansatz.

Allerdings ist es gar nicht so einfach, solche Investments zu tätigen. Man muss als Anleger schon genau hinschauen. Zwar gibt es die ESG-Kriterien als Standard für nachhaltige Anlagen. Diese dienen aber eher als grobe Orientierung. Eine einheitliche Zertifizierung oder ein “Gütesiegel” gibt es aber für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland bislang nicht.

Nachhaltige Geldanlage mit GreenFolios

Um die Anlage in wirklich nachhaltig agierende Unternehmen besser steuern zu können, kommen hierbei vermehrt aktiv gemanagte Fonds zum Einsatz. Dies führt dazu, dass die Kosten für die GreenFolios* durchschnittlich etwas höher sind als die der klassischen VestFolios, die durch einen hohen ETF-Anteil einen Kostenvorteil haben. Die Performance (ohne Berücksichtigung der Kosten) ist laut VisualVest Gründer und Geschäftsführer Olaf Zeitnitz aber ähnlich.

Rund 20% der VisualVest Kunden investieren in die GreenFolios* – eine gute Quote, wie Olaf Zeitnitz findet.

Ein nicht nachhaltiges Verhalten kann für Unternehmen – und damit auch für Investoren – zudem ein Risiko sein, weil deren Produkte (z.B. durch Umweltskandale oder geändertes Verbraucherverhalten) nicht mehr nachgefragt werden. Dies haben auch große Rating-Agenturen wie Moody’s oder S&P erkannt und lassen die ESG-Kriterien immer stärker in ihre Bonitätsratings einfließen.

Für wen eignet sich ein Robo Advisor wie VisualVest?

Selbstentscheider, die ihre Geldanlage (z.B. durch Zusammenstellung eines ETF-Portfolios) komplett eigenständig vornehmen möchten, gehören nicht zur Zielgruppe, erklärt der Gründer Olaf Zeitnitz.

Vielmehr richtet sich das Angebot an solche Anleger, die Unterstützung bei der Geldanlage suchen, hierfür aber nicht in eine klassische Bankfiliale gehen möchten, sondern stattdessen auf den Einsatz moderner Technologien und Computer-Algorithmen setzen.

Und die bereit sind, für diese Dienstleistung zu bezahlen. Für die Vermögensverwaltung fällt eine Servicegebühr i.H.v. 0,6 Prozent p.a. an – zusätzlich zu den Fonds- / ETF-Kosten, die aber auch beim Selbstentscheider anfallen.

Wer keine Zeit oder keine Lust hat, eigenständig ein Rebalancing zur Wiederherstellung einer gewählten Portfoliostruktur vorzunehmen, der wird das automatische Rebalancing eines Robo Advisors schätzen.

Vertrauensbildend dürfte bei VisualVest wirken, dass der Anbieter durch die BaFin überwacht wird und zudem mit Union Investment (der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken) eine starke “Mutter” im Rücken hat.

Der Großteil der Kunden sind Sparplan-Kunden, die monatlich in eines der Portfolien investieren. Die Einstiegshürde ist mit einer Mindestsparrate von 25 EUR im Vergleich zu anderen Robo Advisors sehr gering.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, einen Sparplan für das Kind (Junior-Depot*) einzurichten. In diesem Zusammenhang interessieren sich viele Eltern laut Olaf Zeitnitz besonders für eine nachhaltige Geldanlage in den GreenFolios.

Fazit

Mir hat das Format dieses Afterwork Events sehr gut gefallen.

Es gab eine interessante Diskussion im Panel und im Anschluss einen spannenden Austausch mit den Referenten, anderen Teilnehmern und den Bloggerkollegen.

Mich hat übrigens seitens der Veranstalter niemand darum gebeten, einen Beitrag über die Veranstaltung bzw. das Angebot zu schreiben. Ich tue dies, weil mir das Format wirklich gut gefallen hat und ich das Produktangebot (für “Nicht-Selbstentscheider”) interessant und überzeugend finde.

Im Wiederholungsfall bin ich beim nächsten Event gerne wieder mit dabei!

Weiterführende Informationen zum VisualVest Angebot

Hier kannst du dich noch näher über VisualVest und die Angebote an VestFolios*, die GreenFolios* oder das Junior-Depot* informieren.

Bildnachweis: © https://de.depositphotos.com/home.html

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