Altersvorsorge
Der demografische Wandel als Problem für unser Rentensystem
Die Ursprünge für die heutige (absehbare) Misere liegen schon eine ganze Weile zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte eine ganze Rentnergeneration keine Zeit mehr, finanzielle Rücklagen für ihren Ruhestand zu schaffen. Als Ausweg wurde das Umlageverfahren eingeführt. Dies bedeutet, dass die Beitragszahler mit ihren Rentenbeiträgen keinen Kapitalbestand für ihre eigene Rente aufbauen, sondern die Bezüge der aktuellen Rentenbezieher finanzieren. Im Gegenzug erwerben sie einen eigenen Rentenanspruch, der durch die zukünftigen Beitragszahler zu finanzieren ist.
Dies funktioniert auch, so lange es genügend erwerbstätige junge Menschen gibt. Doch dies ist aufgrund des demografischen Wandels nicht mehr lange der Fall.
Der auf dem Umlageverfahren basierende „Generationenvertrag“ funktioniert nicht mehr, da sich das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentenbeziehern aufgrund geringerer Geburtenraten deutlich verschlechtert hat. Der Spruch des ehemaligen Sozialministers Norbert Blüm „Die Rente ist sicher“ gilt nicht mehr. Zumindest nicht dahingehend, dass diese auch eine ausreichende Höhe haben wird.
Die Bevölkerungspyramide ist keine Pyramide mehr. Konsequenz: Immer weniger Beitragszahler müssen die Renten finanzieren. Eine weitere Herausforderung für das Rentensystem stellt die steigende Lebenserwartung dar, d.h. die Renten müssen nicht nur von weniger Beitragszahlern finanziert werden, sondern auch für einen längeren Zeitraum.
Aktuell finanzieren etwa drei Beitragszahler einen Rentner. Im Jahr 2040 werden nur noch zwei Beitragszahler einen Rentenempfänger finanzieren. Und in den Jahren danach verschlechtert sich das Verhältnis noch weiter.
Wichtig: Frühzeitig mit der Altersvorsorge beginnen, um die Rentenlücke zu schließen
Wenn heute ein Arbeitnehmer mit 20 Jahren ins Berufsleben einsteigt und durchgehend bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter von 67 Jahren arbeitet und das Durchschnittseinkommen (ca. 38.000 EUR p.a.) bezieht, erhält er eine monatliche Bruttorente i.H.v. rund 40% des Durchschnittseinkommens bei Renteneintritt.
Diese Rentenlücke (also die Differenz zwischen Rentenhöhe und letztem Arbeitseinkommen) wird sich nur durch eine frühzeitige private, kapitalgedeckte Altersvorsorge verringern oder schließen lassen. Leider hat es die Politik versäumt, die private Altersvorsorge in Deutschland entsprechend zu fördern. Riester- oder Rürup-Rente sind nicht der große Wurf, zumal die hohen Gebühren dieser Versicherungsprodukte attraktive Renditen für die Sparer verhindern. Durch Abschaffung der Steuerfreiheit für Kursgewinne nach einer Haltedauer von 12 Monaten („Spekulationsfrist“) wurde zudem die Anlage in Aktien unattraktiver. Kursgewinne sind nun mit der Abgeltungssteuer (25% + Soli + ggf. Kirchensteuer) zu versteuern.
Die wichtigsten Artikel
Auf dieser Seite findest Du auf einen Blick meine wichtigsten Artikel zu diesem Themenkomplex:
- Altersvorsorge XXL: Alles, was Du über Altersvorsorge wissen musst
- Demografischer Wandel: Auswirkungen auf Gesellschaft und Geldanlage
- Rentenlücke: Der wichtigste Grund, warum Du Dich ab sofort um Deine Altersvorsorge kümmern solltest
- Jetzt loslegen: Warum Altersvorsorge so unglaublich wichtig ist
- Altersvorsorge: Die 3 Säulen
- Rente: Was die Politik tun muss
- Altersvorsorge: Was Du tun kannst, um die tickende Zeitbombe zu entschärfen
- Riester-Rente: Gescheitertes Produkt oder sinnvolle Altersvorsorge?
- Rürup-Rente: Steueroptimierte Altersvorsorge oder lebenslanger Knebelvertrag?
- Betriebliche Altersvorsorge: Eine gute Idee für Berufseinsteiger?
- Gastbeitrag von Gottfried Heller: Reformvorschläge für eine leistungsfähige, zukunftstaugliche Altersrente [Teil 1]
- Gastbeitrag von Gottfried Heller: Reformvorschläge für eine leistungsfähige, zukunftstaugliche Altersrente [Teil 2]
- Aktiver Börsenhandel: Meine FinMent Erfahrungen
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Der aus meiner Sicht ideale Einstieg in die Altersvorsorge ist über einen ETF-Sparplan in einen breit gestreuten Aktienindex (z.B. MSCI World). Warum ich dieser Meinung bin, kannst Du hier lesen.