Diese 5 Einsparungen sind langfristig über 100.000 Euro wert!
Einsparungen im Alltag können eine beachtliche Wirkung entfalten!
Viele Menschen wissen gar nicht so genau, wofür sie ihr Geld eigentlich ausgeben. Und wenn sie es wissen, dann machen sie sich die langfristige Wirkung verschiedener Ausgabenpositionen oft nicht bewusst.
In diesem Artikel möchte ich dein Bewusstsein dafür schärfen, wie du mit Sparmaßnahmen deinen langfristigen Vermögensaufbau befeuern kannst.
Voraussetzung für geordnete Finanzen ist zunächst einmal, Transparenz über die (einmaligen und laufenden) Ausgaben zu erlangen und zu behalten.
Hierfür finde ich es sehr hilfreich, ein Haushaltsbuch zu führen. Dies kannst du natürlich auch mit einem Notizbuch oder in einer Excel-Tabelle tun. Ich selbst nutze dazu eine App auf meinem Smartphone. Dies hat den Vorteil, dass ich das Smartphone meistens bei mir habe und getätigte Ausgaben sofort erfassen kann.
Die Erfolgsformel für Vermögensaufbau
Die Erfolgsformel für Vermögensaufbau lautet: Möglichst viel einnehmen (durch Gehaltssteigerungen und / oder Generierung von Nebeneinkünften), möglichst wenig ausgeben (durch konsequentes Budgetieren und Sparen), und die Differenz gewinnbringend investieren (mit renditeträchtigen Anlageformen).
Durch intelligentes Sparen lässt sich langfristig ein ordentlicher Beitrag zum Vermögensaufbau erzielen.
In diesem Beitrag beschreibe ich, welches langfristige Vermögenspotenzial die „Sparmaßnahmen“ haben, die ich kürzlich ergriffen habe.
Ich finde diese Hochrechnungen extrem motivierend. Sie helfen mir dabei, kurzfristigen Impulsen zum Konsum zu widerstehen. Entscheidend für meine Motivation ist, was sich langfristig durch diese Einsparungen erreichen lässt.
Vielleicht sind sie auch für dich eine Inspiration, dich auf die Suche nach Einsparpotenzialen bei deinen Ausgaben zu machen.
Annahmen für meine Berechnungen
Die meinen Berechnungen zum Vermögensendwert zugrunde liegenden Annahmen sind,
- dass ich diese Einsparungen dauerhaft realisiere
- dass ich die eingesparten Beträge konsequent investiere
- dass ich mit meinen Investments eine langfristige Rendite von durchschnittlich 8% p.a. erziele.
Der Betrachtungs- / Investitionszeitraum beträgt 25 Jahre.
Wie ich auf die 8% komme? Im Zeitraum von 1975 bis 2018 hat der MSCI World eine Rendite von durchschnittlich 8,7 % p.a. erzielt. Eine angenommene langfristig Rendite i.H.v. durchschnittlich 8% p.a. ist also auf jeden Fall im Bereich des Möglichen.
Einsparung #1: Vorhandenes Smartphone weiternutzen
Vor 2 Jahren habe ich mir ein iPhone 8 zugelegt. In der Vergangenheit habe ich mir meist alle 2 Jahre ein neues Smartphone gekauft.
Für ein neues iPhone 11 als Einmalanschaffung müsste ich – je nach Modell und Ausstattung – mittlerweile rund 1.000 EUR bezahlen. Bei den ersten iPhones war jede neue Generation noch mit einem spürbaren Technik- oder Designsprung verbunden, der mich zum Kauf eines neuen Geräts bewegt hat.
Meine Überlegung: Wenn ich mein Telefon die nächsten 2 Jahre weiternutze, spare ich einmalig 1.000 EUR. Da ich bereits eine entsprechende Rücklage für ein neues Gerät gebildet hatte, stehen diese 1.000 EUR auch tatsächlich und nicht nur kalkulatorisch zur Verfügung – und sind bereits investiert (als Alternative zum iPhone-Kauf).
Die 1.000 EUR habe ich in einen ETF auf den MSCI World investiert – mit dem festen Vorsatz, diese für die nächsten 25 Jahre unangetastet zu lassen.
Es ergibt sich (bei der unterstellten durchschnittlichen Rendite von 8% p.a.) nach 25 Jahren ein Endkapital i.H.v. 6.848 EUR.
Du kannst die Berechnung an einem Zinsrechner nachvollziehen.
Einsparung #2: Einen günstigeren Mobilfunkvertrag abschließen
Nachdem ich schon vor längerer Zeit meinen Vertrag zum Ende der 2-jährigen Vertragslaufzeit gekündigt hatte, habe ich nun einen neuen Anbieter gefunden, der meinen Vorstellungen entspricht. Ich habe also zum 15.10.2019 einen neuen Mobilfunkvertrag abgeschlossen.
Bislang habe ich im Monat 55 EUR für meinen Vertrag bezahlt. Bekommen habe ich dafür “das Übliche”: All-net-flat zum Telefonieren, SMS frei sowie ein monatliches Daten-Inklusiv-Volumen zum Internet-Surfen. Aufgrund meines Surfverhaltens war mein Datenvolumen allerdings meist vor dem Monatsende verbraucht. Daher habe ich mir meist noch Datenpakete dazugebucht. Im Schnitt habe ich hierfür 10 EUR im Monat ausgegeben.
Insgesamt habe ich also bislang 65 EUR pro Monat für “Mobilfunk” (Telefonie und mobiles Internet) ausgegeben.
Für meinen neuen Vertrag bezahle ich 15 EUR pro Monat. Ich erhalte dafür ebenso eine All-net-flat zum Telefonieren und freie SMS sowie ein deutlich höheres Daten-Inklusivvolumen, das für meine Bedürfnisse locker ausreichen sollte. Ich gehe davon aus, dass ich mit diesem Vertrag keine weiteren Datenpakete dazubuchen werde.
Meine monatliche Ersparnis beträgt also 50 EUR. Den eingesparten Betrag investiere ich über einen ETF-Sparplan im MSCI World.
Nach 25 Jahren ergibt sich hochgerechnet (bei der unterstellten durchschnittlichen Rendite von 8% p.a.) ein Endwert i.H.v. 45.742 EUR.
Für deine eigenen Berechnungen kannst du diesen Fondsrechner nutzen.
Den monatlichen Betrag hätte ich übrigens auch nach meiner 2-jährigen Vertragslaufzeit weitergezahlt. Hier zeigt sich wieder das Phänomen, dass Bestandskunden tendenziell schlechtere Angebote bekommen als Neukunden. Insofern ist mein bisheriger Anbieter selbst schuld an meiner Kündigung.
Einsparung #3: Fitnessstudio kündigen
Gesundheit und Bewegung sind wichtig. Aber mal ehrlich: Wie viele von uns haben eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, die sie – für den bezahlten Preis – viel zu selten nutzen. Oft resultieren solche Mitgliedschaften aus guten Neujahrsvorsätzen. Die Beibehaltung dient der Gewissensberuhigung („ich könnte ja jederzeit hingehen“ oder „ab nächster Woche gehe ich regelmäßig zum Sport“). Wenn du dein Fitnesstudio regelmäßig nutzt und für dein Nutzungsverhalten das Preis- / Leistungs-Verhältnis stimmt, ist das eine gute Sache.
Ich habe für mich jetzt aber mal ernsthaft hinterfragt, ob ich mein Fitnessstudio oft genug nutze. Und ob mir meine Nutzungsfrequenz den monatlichen Beitrag „wert“ ist. Und ob ich ein adäquates Sportprogramm nicht effektiver und zeitschonender zu Hause und im Freien absolvieren kann, ohne Transferzeiten zum Fitnessstudio.
Und ich bin für zu dem Ergebnis gekommen, dass ich meine Mitgliedschaft für verzichtbar halte – und habe zum Jahresende gekündigt.
Meine monatliche Ersparnis beträgt also 35 EUR.
Nach 25 Jahren ergibt sich hochgerechnet durch regelmäßiges Investieren (monatlicher ETF-Sparplan bei einer Rendite von 8% p.a.) ein Endwert i.H.v. 32.019 EUR.
Anregungen, ein Fitnessprogramm ohne Fitnessstudio zu absolvieren, bietet übrigens das Buch Fit ohne Geräte*.
Einsparung #4: Pay TV Abo kündigen
Ich bin ein großer Fußballfan und gehe auch gerne mal ins Stadion. Unabhängig davon habe ich schon seit Jahren ein Pay TV Abo, um mir regelmäßig Spiele im TV anzuschauen. Dafür zahle ich 30 EUR im Monat. Auch hier stellt sich die Frage: Nutze ich das so intensiv, und bereitet mir das so viel Freude, dass diese Spiele im TV nicht auch verzichtbar wären?
Meistens schaue ich mittlerweile die meisten Spiele eher nebenher, während ich ohnehin irgendwas anderes tue – z.B. für meinen Blog. Daher bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich zukünftig kein Pay TV Abo mehr haben möchte.
Meine monatliche Ersparnis beträgt also 30 EUR.
Nach 25 Jahren ergibt sich hochgerechnet durch regelmäßiges Investieren (monatlicher ETF-Sparplan bei einer Rendite von 8% p.a.) ein Endwert i.H.v. 27.445 EUR.
Einsparung #5: Den Stromanbieter wechseln
Ein weiterer Posten, bei dem sich Geld sparen lässt, ist der Stromanbieter.
Durch den Wechsel des Stromanbieters lassen sich pro Monat rund 20 EUR gegenüber dem bisherigen Anbieter einsparen. Wer sich die Mühe sparen möchte, persönlich verschiedene Anbieter und Konditionen zu vergleichen, der kann die Hilfe eines Dienstleisters wie Check24 oder Wechselpilot in Anspruch nehmen.
Nach 25 Jahren ergibt sich hochgerechnet durch regelmäßiges Investieren (monatlicher ETF-Sparplan bei einer Rendite von 8% p.a.) ein Endwert i.H.v. 18.297 EUR.
Der langfristige Wert der Einsparungen liegt bei deutlich über 100.000 EUR
Die (einmaligen und monatlichen) Einsparungen haben zusammengefasst also folgende Effekte:
Sparmaßnahme | Einsparung | Endwert nach 25 J. (7% Rendite p.a.) | Endwert nach 25 J. (8% Rendite p.a.) |
---|---|---|---|
Längere Smartphone Nutzung | 1.000 € (einmalig) | 5.427 € | 6.849 € |
Günstigerer Mobilfunkvertrag | 50 € (monatlich) | 39.373 € | 45.742 € |
Kündigung Fitnessstudio | 35 € (monatlich) | 27.561 € | 32.019 € |
Kündigung Pay TV | 30 € (monatlich) | 23.624 € | 27.445 € |
Günstigerer Stromanbieter | 20 € (monatlich) | 15.749 € | 18.297 € |
Summe | 111.734 € | 130.352 € |
Wenn ich die genannten Einspareffekte dauerhaft erziele, die eingesparten Beträge dauerhaft in einen ETF auf den MSCI World investiere und damit eine durchschnittliche Rendite i.H.v. 8% erziele, ergibt sich nach 25 Jahren ein Vermögen i.H.v. 130.352 EUR.
Selbst wenn die Rendite etwas geringer ausfällt oder wenn ich nicht alle Einsparungen dauerhaft so durchhalte, verbleibt ein realistischer Vermögensendwert von 100.000 EUR. Nur dadurch, dass ich an einigen Stellschrauben gedreht habe, die für mich keinen echten „Verzicht“ darstellen.
Wie oben bereits ausgeführt: Im Zeitraum von 1975 bis 2018 hat der MSCI World eine Rendite von durchschnittlich 8,7 % p.a. erzielt. Eine angenommene langfristig Rendite i.H.v. durchschnittlich 8% p.a. ist also durchaus möglich.
Wichtig ist, dass die einmalig bzw. monatlich eingesparten Beträge auch konsequent und langfristig investiert werden – z.B. in einen MSCI World ETF. Um dies sicherzustellen, habe ich einen separaten Sparplan eingerichtet.
Dies hat den motivierenden Effekt, dass ich jeden Monat sehen kann, wie aus meinen beschriebenen Einsparungen sukzessive ein immer größerer Anlagebetrag wird. Dies soll dazu beitragen, meine Einsparungen auch dauerhaft durchzuhalten und – statt eines anderweitigen Konsums – langfristig anzulegen.
Die Einsparungen tun mir nicht weh
Und noch ein Satz zum „Verzicht“: Die entscheidende Frage für mich ist, wie groß die Freude oder der empfundene Nutzen aus der jeweiligen Ausgabe ist.
Wenn eine Ausgabe wirklich und dauerhaft zu großer Freude führt, dann werde ich sie auch tätigen. Streng genommen geht es um „Sparen, ohne zu verzichten“.
Denn viele Ausgaben tätigen wir aus reiner Gewohnheit. Teilweise sind wir einfach zu faul, ein Abo oder eine Mitgliedschaft zu kündigen. Oder ein bisschen Zeit zu investieren, um nach einem günstigeren Angebot zu suchen.
Weitere Ansatzpunkte zum Sparen
Mir geht es in diesem Beitrag darum, die Potenziale aufzuzeigen, die in unseren Einsparungen schlummern. Und mich selbst dazu zu motivieren, durchzuhalten und die Potenziale dauerhaft zu realisieren.
Weitere Einsparpotenziale liegen in folgenden Bereichen:
- Versicherungen
- Zeitschriften Abos
- Täglicher “coffee to go” beim Bäcker / Coffeeshop
- u.v.m.
Verschiedene Anregungen findest du in meinem Artikel zum Budgetieren und Sparen.
Ich würde mich freuen, wenn auch du dich durch diese Ausführungen zu der einen oder anderen „Sparmaßnahme“ inspirieren lässt.
Mit der 752 Regel den langfristigen Effekt von wöchentlichen Ausgaben berechnen
Die langfristigen Auswirkungen unseres Ausgabeverhaltens lassen sich übrigens sehr schön mit der 752 Regel nachvollziehen. Hierbei multiplizierst du einfach den Betrag, den du wöchentlich ausgibst, mit 752 – und erhältst als Ergebnis die Summe, die dich diese Ausgaben in 10 Jahren kosten.
Angenommen, du gibst pro Woche 20 EUR für den morgendlichen “Coffee to go” aus, dann sind das nach 10 Jahren 15.040 EUR. Unterstellt wird hierbei, dass du das gesparte Geld in Aktien investierst, zu einer Rendite von 7% p.a.
Für monatliche Ausgaben kannst du die korrespondierende 173 Regel anwenden. Multipliziere hierfür die monatliche Ausgabe mit 173, und du erhältst die Summe, die sich nach 10 Jahren ergibt.
Beide Methoden sind Faustregeln, mit denen du dir den langfristigen Effekt von regelmäßigen Ausgaben schnell ausrechnen und vor Augen führen kannst.
Ausgedacht hat sich diese Regeln übrigens der bekannte US-Blogger Mr. Money Mustache, der bereits mit 30 Jahren die finanzielle Freiheit erreichte.
Fazit
Entscheidend ist aus meiner Sicht, sich die großen langfristigen Effekte bewusst zu machen, die sich durch die geschilderten monatlichen Einsparungen erzielen lassen. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, das eigene Ausgabenverhalten mal kritisch zu hinterfragen.
Ausgaben, die wir regelmäßig tätigen, haben – auch wenn sie für sich genommen klein erscheinen – einen großen Effekt auf unseren langfristigen Vermögensaufbau.
Der langfristige Blick kann helfen, die Tragweite der kleinen Entscheidungen, die wir täglich, wöchentlich oder monatlich bei unseren Ausgaben treffen, zu verdeutlichen.
Für mich ist genau dieser langfristige Blick die nötige Motivation, die eine oder andere Gewohnheit zu hinterfragen – und das Ausgabeverhalten entsprechend umzustellen.
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